Rolfing®

img_rolfingDer Begriff Rolfing ist abgeleitet von der Begründerin Dr. Ida Rolf (1900 – 1979). Als eine der ersten erkannte sie, dass der Zustand unseres Bindegewebes und dessen Beziehung zur Schwerkraft der Erde eine wichtige Rolle bei der Entstehung von körperlichen und emotionalen Beschwerden spielen kann.

Was ist Rolfing?

Dr. Rolf ging davon aus, dass es für jeden von uns eine natürliche, optimale Aus- und Aufrichtung gibt, die unsere Beziehung zur Schwerkraft erleichtert. Gerät diese Ausrichtung aus dem Lot, führt dies zu inneren Spannungen, die sich als Beschwerden manifestieren können. Durch die Vermeidung oder Korrektur einer falschen Ausrichtung können die Spannungen beseitigt oder gelindert werden. Diese Überlegungen stehen im Mittelpunkt des Rolfing.

Das Organ, welches alle inneren Strukturen des menschlichen Körpers miteinander verbindet, bezeichnet man als Fasziennetz. Dieses formgebende Bindegewebe strukuriert und verbindet alle Elemente des menschlichen Körpers und unterteilt diesen in seine einzelnen Funktionseinheiten.

Die Faszien unterliegen ständigen Veränderungen und stellen sich auf die Anforderungen ein, denen der Körper des Menschen ausgesetzt ist. Auf besondere körperliche Belastungen – wie etwa an den Gelenken – reagieren sie, indem sie zusätzliches Material produzieren, um dadurch den Körper zu stabilisieren und zu stützen. Dabei wird unter Umständen auch mehr Material produziert, als eigentlich notwendig wäre. Mit der Zeit wird dann die stabilisierende Wirkung so groß, dass sich Einschränkungen für die Bewegungsfreiheit ergeben, was sich wiederum ungünstig auf die Körperhaltung auswirkt und zu unökonomischen Bewegungsmustern führt.
Dr. Rolf bezeichnete das Fasziennetz als „Organ der Form“ und stellte die Theorie auf, dass sich eine bewusste, genaue und zielgerichtete Mobilisierung dieses Gewebes auf den Körper befreiend und wohltuend auswirken würde. Durch Rolfing können Geschmeidigkeit und Gleitfähigkeit des Gewebes wiederhergestellt und der Körper wieder besser ins Lot gebracht werden. Dies gibt dem Körper mehr Bewegungsfreiheit bei der Erfüllung seiner Funktionen. Dr. Rolfs Ansatz, die Schwerkraft in die Behandlung miteinzubeziehen, war bahnbrechend. Ihre Überlegungen werden nach und nach durch wissenschaftliche Forschungsarbeiten belegt.

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Für wen ist Rolfing geeignet?

Rolfing kann dabei helfen, belastende Bewegungsmuster abzulegen und durch ökonomische und schonende zu ersetzen. Von diesen positiven Veränderungen profitieren die Menschen oft ein Leben lang.

Eines der Ziele des Rolfing besteht darin, körperliche Beschwerden zu vermeiden. Der Körper wird ins Lot gebracht und ist so mit sich selbst und der Schwerkraft der Erde im Einklang. Dadurch kann er seine individuellen Möglichkeiten viel besser ausschöpfen. Nach Dr. Rolf gibt es für jeden Menschen eine individuelle und optimale Haltung, die durch Rolfing gefunden werden kann.

Menschen, die mit ihrem derzeitigen Gesundheitsprogramm nicht zufrieden sind, können mit Rolfing einen neuen Weg einschlagen. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz kann Rolfing eine gute Ergänzung zu anderen Methoden der Gesundheitsvorsorge oder Therapieformen sein.

In einer Gesellschaft, die Wert auf ein vielfältiges Gesundheitsangebot legt, bietet Rolfing eine ganzheitliche, manuelle, chemiefreie Methode, von der der Mensch als ganzes profitiert. Klienten mit besonders ausgeprägtem Körperbewusstsein wie etwa Sportler oder Tänzer sind oft begeistert von den feinsten Veränderungen, die sie in ihrer täglichen Arbeit plötzlich in ihrem Körper wahrnehmen können.

Wie gestaltet sich die Rolfing-Therapie?

Dr. Ida Rolf entwickelte eine „Grundserie“ die aus zehn auf einander abgestimmten BeHANDlungen besteht.
Die Behandlungen in meiner Praxis erstrecken sich über volle 90 Minuten und erfolgen durchschnittlich in vierwöchigem Abstand (dieses wird je nach Behandler individuell gehandhabt). Vor der ersten Behandlung findet ein ausführliches Gespräch statt.

Am Anfang jeder Behandlung wird die Körperstruktur analysiert. Hier wird vorentschieden, wo und wie die manuelle Arbeit an den Fasziensegmenten (z.B. bindegewebigen Muskelhäuten) ablaufen wird. Die einzelnen Sitzungen werden entsprechend den individuellen Bedürfnissen der Klientin / des Klienten gestaltet, auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus den vorhergehenden Sitzungen.

Die Behandlung wird meist als sehr wohltuend empfunden. Die Kunst eines Rolfers liegt darin, den Menschen in seiner Ganzheit zu „erfassen“ und zu „begreifen“. Erlebt man sich als Klient in „guten Händen“, fühlt man sich angenommen, so fällt es meist sehr viel leichter sich für die angebotenen Veränderungen und neuen Möglichkeiten zu öffnen. Gegenseitige Achtung und Vertrauen sind deshalb sehr wichtig.

Aus diesem Grund sollte man sich vorab nicht gleich für zehn Behandlungen entscheiden, sondern erst mal eine Sitzung ausprobieren und danach entscheiden ob es die richtige Behandlungsmethode mit dem richtigen Behandler zum passenden Zeitpunkt ist.